Schnell, effizient und nachhaltig kommunizieren
– Fraktions- und Parteiarbeit mit Begeisterung –

 

Tag 1 Interne Kommunikationsabläufe und –strukturen

In diesem Modul geht es darum Kommunikationsprozesse und Informationsbeschaffungsaktivitäten innerhalb der eigenen Organisation zu untersuchen, zu aktivieren und wo nötig effizienter zu machen.
Wir stellen uns dabei folgenden Fragen:

  • In welcher Situation wollen oder müssen wir kommunizieren?
  • Wie können wir sinnvoll und effizient zusammenarbeiten?
  • Wie erhalte ich die Begeisterung an der politischen Arbeit in einem Team? – What’s in it for everybody?
  • Wann benötigen wir welche Information? Welche Wissensspeicher können wir nutzen?

Ziel ist es vorhandene Kommunikationsstrukturen zu reflektieren und ggf. Prozessabläufe neu und effizienter zu gestalten. Wir wollen versuchen eine Balance zu finden zwischen der Transparenz auch in Richtung der eigenen Mitglieder bei gleichzeitiger Handlungsfähigkeit im politischen Geschehen. Wir sprechen über verschiedene Rollenverständnisse und überlegen, wie sich Mitglieder entsprechend ihrer Kompetenzen und Kapazitäten so einbringen können, dass sie einen sinnvollen Beitrag leisten und sich weder über- noch unterfordert fühlen. Beispiele sind hierbei unter anderem Fraktions-/Parteiführung, Teambuilding und Human Ressources Management.

Schwerpunkte

  • Politische Arbeit mit Begeisterung
  • Kommunikationsstrukturen reflektieren und gestalten
  • Prozessabläufe effizienter machen
  • Rollenverständnis klären
  • Transparenz und Handlungsfähigkeit (z.B. bei ad hoc Entscheidungen)
  • Sinnvoller Einsatz der menschlichen Ressourcen: Mitglieder und Mitarbeiter zur Zufriedenheit entsprechend ihrer Kompetenzen und Kapazitäten einsetzen
  • Teambuilding
  • Empowerment, oder ‚Jeder soll etwas davon haben!’
  • Prozesse kontrolliert zu Ende führen
  • Evaluation

Konkret

Ausgehend von einer typischen Situation -z.B. ein Bauausschussmitglied will sich auf den kommenden Ausschuss vorbereiten- sollen die TN ihren Informations- und Kommunikationsbedarf beschreiben und ihre gewohnten Tools, Rituale, Rollenverteilungen und Umgangsformen benennen, sich dabei ihrer Kommunikationsstile bewusster werden und diese kritisch hinterfragen.
Anschließend ergänzen wir gemeinsam diese Werkzeuge, und versuchen für unterschiedliche Situationen und Rollen adäquate und effiziente Methoden und Werkzeuge zu definieren.
Schließlich soll es um den Einsatz der menschlichen Ressourcen gehen. Wir werden herausarbeiten welche Aufgaben innerhalb der Gruppe erledigt werden müssen/dürfen und wer sich dafür verantwortlich fühlen kann und will. Ziel ist es eine handlungsfähige Gruppe zu schaffen, die die Aufgaben, die sie sich selbst stellt, bewältigen kann und zufrieden ist mit ihrer Arbeit.

 

Tag 2 Technische Hilfsmittel und Strukturen


Aus den Kommunikationsbedarfen und –situationen aus Modul 1 ergeben sich Fragen und Situationen, in denen technische Werkzeuge sinnvoll oder sogar notwendig werden. In Modul 2 geht es darum, einen Überblick über technische Unterstützungsmöglichkeiten zu bekommen und anhand der eigenen Bedarfe die passenden Hilfsmittel und Strukturen auszuwählen und näher kennenzulernen.

Schwerpunkte

  • Theoretische Einführung und Überblick zu technischen Hilfsmitteln in der internen Kommunikation
  • Professionelle Kommunikationsstandards
  • Unterstützende Daten- und Organisationsstruktur
  • Praktische Anwendung und Vertiefung einiger Standard-Tools, bzw. der gewünschten Hilfsmittel

Konkret

In vielen Organisationen sind die Kommunikationswege oft noch sehr lang und verlaufen über die Standardwerkzeuge wie Briefe, Kopien oder Telefonate. In diesem Modul soll es um technische Unterstützungen gehen, die Kommunikationswege verkürzen, beschleunigen und gleichzeitig ein hohes Maß an Flexibilität und Transparenz ermöglichen. Von vielfach bereits genutzten Werkzeugen wie grüne e-mail Adressen, e-mail Verteilern und Websites bis hin zu weniger verbreiteten Mitteln wie Wikis, Blogs und Clouds, die es ermöglichen asynchron miteinander zu kommunizieren, wollen wir das Feld der technischen Möglichkeiten untersuchen und bewerten.
Die Frage nach Wissensspeichern und Datenbanken wird ebenfalls zur Sprache kommen. Welche Fragen könnten ich oder meine KollegInnen in der Zukunft haben (z.B. über inhaltliche Positionsbestimmungen, getroffene Entscheidungen oder strategische Gespräche)? Wo und wie kann ich diese Information abspeichern, sodass ich sie später gut wieder abrufen kann?
Über die Kommunikationsbedarfe und –situationen aus Modul 1 steigen wir in die Frage nach den passenden technischen Hilfsmitteln ein. Anhand der Situationen der SeminarteilnehmerInnen vor Ort erarbeiten wir Strategien zu Kommunikationsabläufen und den dafür notwendigen technischen Werkzeugen.
Es wird ein Überblick vermittelt über technische Lösungen, die in der politischen Arbeit hilfreich sind. Dabei kategorisieren wir nach absoluten Must-Haves, sinnvollen und wünschenswerten Lösungen, Luxus und netten Spielereien.
Schließlich schauen wir uns einige der besonders sinnvollen Werkzeuge genauer an; sprechen über Einsatzmöglichkeiten, Chancen und Risiken und den konkreten Umgang damit.


 

Tag 3 Kommunikation nach außen – Verkaufen einer Idee

Bei diesem Modul soll es um das Rollenverständnis und die Außenwirkung einer Organisation gehen, um das Definieren und Erreichen von Zielen. Wir sprechen über das Konzept ‚Lebenslauf einer Idee’. Wie entwickele ich eine Vision, Leitlinien, Ziele und welche strategischen Schritte unternehme ich, um diese Idee zu einer Umsetzung zu bringen? Wichtig ist hierbei die regelmäßige Evaluation der Maßnahmen und Ergebnisse an die ursprüngliche Intention, um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Schwerpunkte

  • Lebenslauf einer Idee: von der Entstehung der Idee zur Umsetzung, Vermarktung, Evaluierung
  • Definierung des Selbstverständnisses (Regierung, Fundamentalopposition, unterstützende Opposition)
  • Wirksamkeit der Opposition entdecken
  • Adressaten definieren und Ansätze finden (Presse; Gespräche; Anträge; informelle Gremien; Vorbereitung; Überzeugen im Ausschuss; Verbündete in Fraktionen, BürgerInnen oder Verbänden suchen)
  • Interaktionsstrukturen: erkennen, durchschauen, verwenden (z.B. divide et impera)

Konkret

Schwerpunkte dieses Moduls sind die Entwicklung eines Rollenverständnisses -ob in der Opposition oder in Regierungsverantwortung-, die Entwicklung von Zielvorstellungen für die ehrenamtliche Arbeit (ein ‚Warum mache ich das eigentlich?!’) und Strategien zur Umsetzung. Wir sprechen über Unterschiede zwischen Selbstverständnis und Außenwirkung und erarbeiten Strategien um beides zusammen zu bringen.
Beim ‚Lebenslauf einer Idee’ geht es zunächst darum zu hinterfragen, ob man auf die tatsächliche Umsetzung der Idee hinarbeitet oder auf die öffentlichkeitswirksame Vermarktung setzt. Auf dem Weg zur Umsetzung einer Idee ist es entscheidend die Dreh- und Angelpunkte der andere Beteiligten zu kennen, zu wissen wo man ansetzen kann, um sein Gegenüber von einer Sache zu überzeugen. Zu diesem Zweck können sehr unterschiedliche Methoden sinnvoll sein: Presse, Anträge in Ausschüssen, informelle Gespräche mit BürgerInnen, anderen Fraktionären, Institutionen oder der Verwaltung, Veranstaltungen, Aktionen oder Informationsmaterial, etc. Welche Möglichkeiten es gibt, wann sie sinnvoll sind und wie man eine Strategie entwickelt, die im Idealfall zur Umsetzung der Idee führt, erarbeiten wir in diesem Modul.
Anhand eines beispielhaften, eng umgrenzten Themas wird der ‚Lebenslauf einer Idee’ nach verfolgt. Auf die Analyse der Thematik/ des Problems und der möglichen Handlungsoptionen folgt die Recherche der Hintergründe. Gemeinsam überlegen wir welche strategischen Ansätze hier sinnvoll sind und wie und mit wessen Unterstützung sie umgesetzt werden können. Letztendlich folgt auf die Umsetzung der Idee die Evaluierung der verwendeten Strategie und Ressourcen im Verhältnis zum Ergebnis, und gegebenenfalls die Veröffentlichung. Auch hierbei sind der Einsatz und die Koordinierung des Teams zentrale Punkte.